Freitag, 11. November 2011

Madison Eleven Park

Als ich im August im Madison Eleven Park (MEP) reservierte, war Daniel Humm mit 2 Sternen im Guide Michelin ausgezeichnet. Im Oktober vor meiner Ankunft in New York, wurde die neue Guide Michelin veröffentlicht und Daniel Humm stieg in die Liga der 3-Sterne Köche auf. Ich war schon im Februar 2011 zum Lunch im mondänen Restaurant mit Blick auf den Madison Park und freute mich auf den zweiten Besuch dieses Jahr. Die Speisekarte liegt versteckt unter der Serviette und beim ersten hinschauen, kann man schon mal leicht verwirrt sein. Ein Raster mit saisonalen Zutaten, das nach Erklärung schreit. Diese kommt dann auch rasch vom sehr aufmerksamen Service. Die erste horizontale Linie mit vier Zutaten ist für die erste (kalte) Vorspeise, die nächste für die warme Vorspeise usw. Aus diesen vier Zutaten wählt man eine aus. Die geschulten Mitarbeite des Service fragen einem dann, nach Vorlieben oder besonderen Wünschen. Sinn ist es, der Küche zu überlassen was mit der gewählten Zutat gekocht wird. So kann das MEP jeden Tag andere Gerichte auf den Teller zaubern und jeder Teller sieht ein wenig anders aus. Die Zusammenarbeit zwischen der Küche und dem Service Team klappt und alle arbeiten „Hand in Hand“. Das MEP serviert keinen typischen Business Lunch. Man nimmt sich 2-3 Stunden Zeit um es wirklich geniessen zu können. Zum Auftakt gab es zwei Amouse Bouche. Das erste war ein Pilz Tee mit einem Trüffel Brioche. Besser gefiel mir, das Stör-Sabayone, welches in einem Ei serviert wurde. Ein bisschen irritiert war ich, weil schon im Januar die gleichen Amouse serviert wurden. Den Start machte dann die kalte Vorspeise, wo ich mich für Scampi entschied. Die Zubereitung war kalt und das Gericht ingesamt säuerlich-süss. Die marinierten Scampi waren von Beerengelee, Trauben, Mandeln und Fenchel begleitet. Ein leichter Auftakt, der mir persönlich ein bisschen zu fruchtig war. Das Highlight folgte aber im nächsten Gang. Die gewählte Zutat Lobster, kam mit Pilzen, die auf drei Arten (Schaum, Püree, gebraten) zubereitet waren. Die intensiven Pilzkomponenten passten ausgezeichnet zum delikaten und auf den Punkt gegarten Maine Lobster. 
Die gehobelten Matsutake Pilze waren eine dekadentes aber aufwertendes Extra. Der Albarino von Do Ferreiro war ok für die beiden Vorspeisen. Zum Lammhauptgang gab es einen Syrah (2004) von Patrick Jasmin (Côte-Rôtie). Wegen eine kleinen Missverständnis kam dieser erst, als die Teller schon auf dem Tisch waren. Der Hauptgang kam dann nicht an die warme Vorspeise heran. Das Lamm zwar auf den punkt gegart, hätte ein bisschen wärmer sein können. Die Auberginen als Beilage passten zum Gericht und der mit Kardamon parfümierte Jus unterstützte den Geschmack des Lammfilets. 
Von salzig kam nun der Übergang zu süss. Den Übergang machte eine alte New Yorker (manche sagen Brooklyn) Spezialität namens Egg Cream. Diese wurde MEP-like am Tisch zubereitet. Der Drink wird mit einem Orangen infused Sirup, Milch und Selzerwasser aus einer der Old-School Flaschen zubereitet. Schokolade war meine Zutat für’s Dessert. Hier nicht mehr viel Spektakuläres aber solide, einwandfreie Leistung des Pastry Chefs Angela Pinkerton. Beim bestellen fragte ich, ob auch etwas Kaffee in den Dessert einfliessen könne. Nicht leichter als das, und die luftige. mousseartige Espressorolle war das eigentliche Highlight des Tellers. Obwohl es luftig, locker und leicht war, hatte es einen sehr intensiven Kaffeegeschmack. Die Petite Fours zum Dessert waren ein würdiger Abschluss. 
Eine Überrschung kam gab es aber noch. Mit der Rechnung, wurden zwei Gläser Cognac serviert. Der Chef de Service stellte die Flasche auf einen kleinen Silberteller und bat uns darum, so viel zu trinken wie wir wollen. Wir nahmen an, dass der Grund die vergessenen Rotweine waren. Diese waren nämlich auch nicht einmal auf der Rechnung, was bei 29 $ pro Glas doch etwas ausmacht. Ich muss schon sagen, das Madison Eleven hat das Gesamtpaket. Die Lage, die Küche, der Service und der Dining Room passen nach NY und passen in die Liga der besten Restaurants der Welt (Ranked 24 S. Pellegrino Top 50 List). Mit dem Release des Kochbuchs (11.11.2011) wurde auch der Verkauf von Gastro-Guru und Besitzer Danny Meyer an Daniel Humm und Will Guidara spruchreif.

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